10 Tipps für Tesla-Killer

So oft hören wir aus den Nachrichten von diesem Hersteller oder jenen, dass sie nun den Tesla-Killer haben. Das Fahrzeug, das so viel besser ist, dass Tesla (oder andere Elektrofahrzeughersteller) auf der Stelle tot umfallen werden. Dabei gibt es einige Möglichkeiten auf indirekte Weise Tesla den Garaus zu machen. Ich habe hier einige praktische Tipps zusammen gestellt.

Ladestationen

#1 Installiere Ladestationen auf der Autobahn nur in einer Richtung. Stuttgart Richtung München, alles klar! Von München zurück nach Stuttgart? Wer braucht denn das? Übrigens: da gibt’s ein tolles Förderprogramm von der Bundesregierung. Halte doch einfach die Hand auf.

#2 Demontiere die bereits installierten Ladekabel die für nicht-heimische Fahrzeuge sind. Renault Zoe und Nissan Leaf sind die meist verkauften elektrischen Fahrzeuge in Deutschland? Papperlappapp, die brauchen wir nicht unterstützen und somit -schnapp – ist das CHAdeMO-Ladekabel ab. Verlange nachdrücklich Förderungen von der Bundesregierung oder vom Land. Warum soll ein Automacher Ladestationen bauen? Wir machen doch auch keine Tankstellen.

#3 Mache Dienst nach Vorschrift und das bedeutet, dass deine Ladestationen klarerweise nur zu den offiziellen Büroöffnungszeiten verwendet werden können. Berufe dich auf die Arbeitsgesetze. Und die macht die Regierung. Leider leider kann man da nichts tun.

#4 Verwende ein proprietäres Ladekartensystem für die Ladestationen und zögere die Zusendung so lange als möglich hinaus, damit die Fahrer nicht zu sehr mit guten Dienstleistungen verwöhnt werden. Wir sind immerhin in Deutschland. Und wenn die Karte angekommen ist, muss sie freigeschaltet werden, das darf aber nur zu Büroöffnungszeiten passieren. Ja, die leidige Arbeitszeitdebatte.

#5 Behindere Tesla indem du ihnen die notwendigen Stromleitungen entlang der Autobahn zu den geplanten Schnellladestationen nicht legst. Gründe warum das nicht gehen kann gibt’s ja genug. Zu teuer und aufwendig, und sollte Tesla die Kosten übernehmen, einfach irgendein Naturschutzgebiet in der Gegend als Ausrede finden.

#6 Verleugne, dass es diese Ladesäule gibt. Der Fahrer muss sich getäuscht haben. Was ich nicht im Computer habe, gibt’s nicht. So einfach ist es.

#7 Verparke die Ladesäulen einfach mit deinen Wartungsfahrzeugen. Jawohl, die sind Verbrenner, weil Elektrofahrzeuge funktionieren ja nicht. Und das eigene Produkt verwenden? Wir sind doch nicht deppert.

Medien

#8 Berichte ausführlich über jeden Brand eines elektrischen Fahrzeugs. Vergiss dabei tunlichst zu erwähnen, dass Benziner und Diesel fünfmal häufiger zu brennen anfangen, als Elektrofahrzeuge. In den USA beispielsweise gibt es an die 150.000 Fahrzeugbrände pro Jahr. Da sind 17 pro Stunde. In Deutschland sind das 15.000 Fahrzeugbrände pro Jahr, immerhin 40 pro Tag.

Mitbewerber

#9 Stelle sicher, dass dein Auto so hässlich aussieht, dass jeder der des Fahrzeugs ansichtig wird sofort laut schreiend davon läuft. Es ist ja ganz einfach. Nimm einfach den Fahrzeugrahmen den du für deine Benziner und Diesel verwendest, baue irgendwo ein paar Batterien ein, stopfe als Reserve noch einen normalen Benzinmotor rein um ja schön den Platz für Passagiere und Last zu verringern, und nimm einen der lange abgelehnten Entwürfe für die Karosserie heraus. Völlig egal wenn die Dimensionen nicht stimmen und Front oder Heck oder beide völlig unförmig aussehen. Das hat bisher bei der C-Klasse von Mercedes auch niemanden gekümmert. Bau noch irgendwie ein futuristisch aussehendes Detail ein, wie beispielsweise einen blauen Zierstreifen ums Fahrzeug herum oder Blenden um die Räder zu verdecken und du kannst sicher sein, dass du damit nicht nur dein Auto nicht verkaufen wirst, sondern diese Hässlichkeit auch auf Tesla abfärbt. Oder wenn Du kannst baue ein Batcar. Dann baue immer ein Batcar. Und vergiß nicht zu fordern, dass die Bundesregierung die Fördertöpfe über dich ausschüttet.

#10 Lamentiere viel und oft wie dringend Deutschland und Europa eine Batteriefabrik für Elektrofahrzeuge brauchen. Verweise gleichzeitig darauf, wie furchtbar das doch bei Tesla ist, weil die ganzen seltenen Erden für die Batterien alle aus dem bösen China kommen und die Umwelt verschmutzen. Wir wissen, Saudi Arabien und Russland sind viel weniger böse und die Dieselluft ist was wir wollen. Ach ja, verlange nachdrücklich Förderungen von der Bundesregierung oder vom Land. Und wenn wir das Geld haben, dann sperren wir die nächste Fabrik raschest wieder zu.

Also wenn da nichts darunter ist, das zum Tesla-Killer wird. Was aber garantiert nicht funktionieren wird ist ein besseres elektrisches Auto zu bauen. Viel zu viel Arbeit, vertraue mir.

3 Gedanken zu “10 Tipps für Tesla-Killer

  1. Noch ein Tip (wie es die EnBW an Ihrer Ladestation macht):
    Füge der Ladestation einen QR Code hinzu, über den man einen Vertrag zur Nutzung der Ladesäule herunterladen kann, welcher dann unterschrieben und gefaxt (für die, die Fax nicht mehr kennen: https://en.wikipedia.org/wiki/Fax) werden muss.
    Nach ein paar Tagen erhält man dann per Post die Unterlagen zur Freischaltung und die Ladekarte und kann dann endlich das leere Elektroauto aufladen, wenn es inzwischen nicht schon von der Ladestation abgeschleppt wurde.

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