Deutsche Innovationsprobleme erklärt anhand von Porsche und Tesla

Deutsche Automobilhersteller stehen seit einiger Zeit unter Druck, und zwar von ungewohnter Seite. Nicht die üblichen Mitbewerber setzen ihnen zu, sondern Neueinsteiger, die mit voller Kriegskasse und Ideen Märkte überrollen und traditionelle Konzepte alt aussehen lassen sind es.

Die jüngste Ankündigung von Porsche bis Ende des Jahrzehnts einen elektrisch betriebenen Viersitzer anzubieten, zeigt unter welchem Zugzwang Porsche steht. Porsche hat angekündigt €700 Millionen im Stammsitz Zuffenhausen zu investieren um die Produktion vorzubereiten. Sieht man auf die Leistungskennzahlen, die der reine Elektro-Porsche bringen soll, dann klingen sie auf den ersten Blick überzeugend. Das Fahrzeug soll eine Reichweite mit einer Batterieladung von 500 Kilometern haben, die Elektromotoren sollen eine Leistung von 440 kw / 600 PS und damit in unter 3,5 Sekunden von 0 auf 100km/h beschleunigen können. Und die Batterie soll mit eigenen Ladestationen bereits nach 15 Minuten wieder auf 80% der Ladung sein.

Klingt alles toll, wenn es da nicht einen klitzekleinen Dämpfer in der euphorischen Ankündigung gäbe. Tesla bietet das mit seinem Model S nicht nur schon heute an, sondern übertrifft diese Leistungskennzahlen. Das Tesla Model S 85D hat eine Reichweite von 528 Kilometern. Das Model S beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 3,1 oder sogar 2,8 Sekunden, abhängig von der Modellausstattung. Bedenkt man, dass Teslas Fahrzeuge bereits seit fünf Jahren auf dem Markt sind und kontinuierlich Neuerungen auf den Markt gebracht wurden – und das selbst bei bereits ausgelieferten Fahrzeugen wie man beim semi-autonomen Fahrmodus sehen konnte, der durch einen Over-the-air-Softwareupdate auf einen Schlag 10.000 Teslas diese Funktionalität ermöglichte – dann kann erwartet werden, dass bis Ende des Jahrzehnts Tesla weitere Verbesserungen auf den Markt gebracht haben wird.

Wie kämpfen nun deutschen Autohersteller gegen Tesla & Co? Indem sie eigene und vielleicht sogar bessere Fahrzeuge auf den Markt bringen? Nein, sie verwenden mit tatkräftiger Unterstützung von Behörden und Energieanbietern jede Menge an schmutzigen Tricks.

Warum nun ist Porsche (und auch BMW, Volkswagen und Daimler) in den technologischen Entwicklungen auf einmal Nachzügler? In seinem ureigensten Feld von Sportwagen? Noch dazu von Unternehmen, die bis dato nichts mit Automobilbau zu tun hatten?

Das hat einiges mit Unternehmenskultur zu tun und mit Inertia in Unternehmen.

Zuerst zur Unternehmenskultur. Der damalige Porsche-Vorstandschef (und nunmehrige Volkswagen-Vorstandsvorsitzende) Matthias Müller bezeichnete dem ‚auto motor und sport’-Magazin gegenüber eine andere Innovation – autonome Fahrzeuge – als ‚Hype‘ und drückte sein Unbehagen aus wer in solch einem Fahrzeug eigentlich die Entscheidung trifft. „Ich frage mich immer“, sagte er, „wie ein Programmierer mit seiner Arbeit entscheiden können soll, ob ein autonom fahrendes Auto im Zweifelsfall nach rechts in den Lkw schießt oder nach links in einen Kleinwagen.“

Das ist eine teilweise verständliche Reaktion des Chefs eines Sportwagenherstellers. Der Spaß an einem Sportwagen liegt vor allem daran ihn selbst zu steuern. Damit sieht Porsche seine Felle davon schwimmen, wenn von Menschen gelenkte Fahrzeuge immer mehr zurück gedrängt werden. Die Reaktion von Matthias Müller ist aber auch ein Signal an die eigenen Mitarbeiter, das in seiner Problematik nicht unterschätzt werden kann. Es signalisiert, dass Innovation in disruptive Technologien vom Chef öffentlich lächerlich gemacht wird. Jeder der sich da etwas traut, setzt sich der Gefahr aus, seine Karriere zu ruinieren. Damit wird keiner wagen, Vorschläge zu machen die Porsche als Firma von innerhalb kommend verändern werden. Wenn man das nicht selbst kontrolliert, dann lässt man sich von außen überraschen.

Bessere und ehrlichere Fragen die Matthias Müller hätte stellen sollen wären gewesen „Wie sieht ein selbstfahrender Sportwagen aus?“ und „Was macht einen Sportwagen zu einem Sportwagen?“ Hätte er Fragen dieser Art schon früher gestellt, dann wäre bereits eine Lösung für „Wie sieht ein Porsche aus, wenn wir keinen Benzinmotor mehr drin haben?“ vorhanden, und man müsste der Konkurrenz wie Tesla nicht das Feld überlassen mit einem elektrisch angetriebenen Fahrzeug, das die ureigenen Leistungsdaten in den Schatten stellt.

In Unternehmen kommt dann noch eine gewisse Trägheit hinzu. Nicht die Trägheit dass gar nichts getan wird, sondern dass nichts Disruptives angepackt wird.

Von CEOs wird nicht erwartet, dass sie den Status Quo in Frage stellen. Es wird oft sogar erwartet, dass sie keine Fragen stellen, sondern die Antworten haben. Die eigene Strategie in Frage stellen schafft Verunsicherung bei den Mitarbeitern, bei den Aktionären, bei den Kunden und beim Aufsichtsrat. Ähnliches gilt für Mitarbeiter. Sie sollen ausführen, produktiv sein, und zum Profit beitragen. Das Management ist angewiesen und geschult darauf, auszuführen und zu skalieren. Das können sie auch sehr gut. Die Produktion wird verbessert, mehr Autos produziert, und effizienter gearbeitet. Dabei wird man in seinem Fachbereich besser und optimiert alle Prozesse und Produkte. Hin und wieder kommt eine Innovation hinzu, die ergänzt, aber nicht gefährdet. Airbag, Sicherheitsgurt, und connected car sind ein paar dieser Verbesserungen, die das Gesamtprodukt nicht umwälzen und das Produkt in Frage stellen.

Disruptive Innovation wie sie mit einem Elektrofahrzeug daher kommt macht viele dieser vergangenen Anstrengungen überflüssig. Benzin- und Dieselmotoren werden nicht mehr gebraucht, und damit auch nicht mehr die Leute mit dem Wissen und Fähigkeiten drumherum. Auspuffanlagen, Getriebe, und Benzinzufuhr werden alle hinfällig. Stattdessen braucht man Batterie- und Softwareexperten, eine Netzwerk an Ladestationen, einen völlig neuen Fahrzeugrahmen und einiges mehr. Das sind große Anstrengungen, und das Wissen dazu muss neu aufgebaut werden. Und es ist nicht sicher, dass diese Änderungen zum Erfolg führen werden. Es wird Unsicherheit geschaffen, es wird nicht planbar, und das ist ein Risiko das man in Unternehmen nicht eingehen will.

Gleichzeitig werden die nun überflüssig gewordenen und bis dato sehr wichtigen und mächtigen Abteilungen gemeinsam mit dem Betriebsrat versuchen ihre Machtposition und Arbeitsplätze zu behalten. Dieser interne Kampf kostet Energie, die Änderungen hinauszögert, während Tesla damit nicht konfrontiert ist und sich auf neue Modelle und Verbesserung der bestehenden konzentrieren kann.

Der Volkswagenskandal zeigt drastisch, wie diese beiden Elemente – Unternehmenskultur und Inertia – zu einem moralischen und wirtschaftlichen Zusammenbruch des Unternehmens geführt haben. Daimler, BMW und Opel stehen vor einer ähnlichen Situation wie Porsche. Und Tesla ist gerade mal ein neuer Konkurrent von vielen. Vor den Toren scharren bereits Google, Apple, Uber und viele weitere kleine neue Hersteller, die teilweise mit prall gefüllten Kriegskassen die bestehenden Technologien und Geschäftsmodelle in der Automobilbranche umstürzen werden.

Was kann Porsche machen? Es wird sehr schwer werden, aber wenn Porsche eine kleine Chance haben will, dann muss sich das Unternehmen entweder mit einem anderen innovativen Hersteller zusammentun, Demut üben und lernen, oder gleich die Mission E-Abteilung aus dem Unternehmen auslagern und ohne Einfluss des Stammhauses arbeiten lassen.

Hier eine Ergänzung zum Thema und zugleich ein Auszug aus meinem Anfang 2016 erschienenem Buch Das Silicon-Valley-Mindset:

48 Gedanken zu “Deutsche Innovationsprobleme erklärt anhand von Porsche und Tesla

  1. Es wurde schon so oft etwas von vermeintlich klugen Journalisten abgeschrieben nur mit dem Ergebnis, dass ér sich Jahre später korrigieren musste. Unterschätzt nicht die Umsetzungspower, die wird einsetzen, wenn der Markt reif zum Melken ist.

  2. Reife Märkte zum melken können unerreichbar werden, wenn die Strahlkraft nachgelassen hat.
    Kodak – 3 Jahre dann war Schluß. Der Markt Digitalfotografie war nicht nur reif zum melken sondern größer als alled was bis dato an Fotografie auf Filmbasis umgesetzt wurde.
    Nokia, 3 Jahre nach dem iPhone weg von der Bildfläche. Der Markt für Smart-Phones und Tablets hat alles in den Schatten gestellt was Nokia hervorgebracht hat.
    Nokia hatte 40% Marktanteil, Kodak wahrscheinlich noch mehr. Beide haben noch versucht umzusetzen und Anschluß zu finden, aber es war zu spät.
    Zur Unfähigkeit sich von innen zu erneuern, wie hier sehr gut dargestellt, kommen noch immer engere Grenzwerte für Emissionen, Fahrverbote und Keine Antwort auf die Fragen und Wünsche der Kunden von morgen.
    Der Kurs hätte von visionären CEOs geändert werden müssen als der Zero-Emissio-Act in Kalifornien eingeführt wurde und erst recht als Tesla vor ca. 12 Jahren mit dem Roadster gezeigt hat was E-Autos können. Die Zeit wurde nicht genutzt und jetzt sind andere besser und schneller und haben vor allem nicht den Klotz Verbrenner am Bein. Der Zug ist abgefahren. Der Audi E-SUV und der Mission E sind Zeugnis einer unglaublichen Panik, in der man merkt man ist zu spät und wird es nicht mehr schaffen.

    1. Ganz genau, die Beispiele aus anderen Industrien sind zahllos. Du hast schon Kodak und Nokia erwähnt, aber auch Polaroid gehört dazu. Genau zu den beiden letzten haben ich vor einigen Tagen erst eine Analyse gemacht, die man auf Englisch für Polaroid und Nokia nachlesen kann. Die beiden Fälle sind genau studiert und dokumentiert.
      Blockbuster versus Netflix ist ein andere Fall. Harvard-Professor Clayton Christensen hat bereits in den 90er Jahren eine Analyse zu Speichermedienherstellern (Floppy Disks und dergl.) gemacht und dabei gezeigt, dass zwischen 50-80% der Top 10 in der nächsten Generation Neueinsteiger waren, und die vorher führenden Unternehmen unter ferner liefen lagen.

      Warum sich die Automobilhersteller so lange mit ihren alten Modellen und Technologien halten konnten sind die Einstiegskosten in diese Industrie. Ein Vollhersteller muss mit mindestens €1 Milliarde rechnen, um da was zu schaffen. In den vergangenen Jahren hat sich aber der Schwerpunkt des Technologievorteils auf digitale Elemente verlagert, und es verwundert nicht, dass sämtliche Neueinsteiger aus der digitalen Industrie kommen (Tesla, Uber, Google, Apple, BetterPlace etc.).

      Ich find’s extrem spannend das mitzuerleben, wie sich diese Dinge wiederholen.

  3. Been there, done that. Ein Blick in Richtung Telcos zeigt, wie es geht – oder gehen muss. Entweder gründet man neu (ePorsche, oder mehr Apple-ish: MyPorsche) oder kauft Tesla (oder den besseren Tesla).
    ePorsche ist sexy, weil es gleichzeitig den Innovatoren im bestehenden Unternehmen eine Möglichkeit gibt, ihren Job zu erhalten. ePorsche könnte unter einem anderen Namen an einem anderen Ort starten. Zum Beispiel eine Marke wiederbeleben, die bisher schlummerte. Ein ambitiöses Ziel, 50% des benötigten Budgets und absolute Freiheit – ich wäre überrascht, wenn dabei nichts herauskommt. Zumal Tesla die Patente ja bereit stellt – ein kleiner Gigant, auf dessen Schultern man sich stellen kann ist also da.

  4. Tesla schreibt grosse Verluste und dies wird 2016 so bleiben, unabhängig vom anvisierten Erfolg bei den Verkaufszahlen. Offenbar ist für den Autor bereits klar, wer im Rennen um die Zukunftstechnologie gewonnen hat. Bis Elektroautos aber globales Allgemeingut werden, wird es noch viele Innovationen geben. Dies sowohl innerhalb der E-Technologie als auch ausserhalb. Ausserdem sind schwere E-Autos Umweltdinosaurier. Ein Tesla der in China fährt verbraucht mehr CO2 als ein durchschnittliches Euro6 Auto in Europa. Strom muss nämlich auch irgendwie produziert werden und in vielen Ländern wird er schmutzig produziert. Der Königsweg um zukünftige Mobilität umweltfreundlich zu gestalten geht über sehr niedrige Fahrzeuggewichte – und davon ist Tesla meilenweit entfernt! Berücksichtigt man diese Fakten, sowie der Umstand dass der Markt für neue Fahrzeugkonzepte sich in einem embryonalen Zustand befindet, muss ich die hellseherischen Fähigkeiten des Autors doch sehr bewundern.

    1. Tesla schreibt übrigens nur deshalb Verluste weil praktisch alles was reinkommt sofort wieder in die Entwicklung gesteckt wird.

      Jeder Tesla der in China fährt hilft China aus seiner prekären Umweltsituation heraus zu kommen. China macht es bereits den anderen Staaten vor und fördert extrem die Elektromobilität im eigenen Land. Man hat dort erkannt das man die Umweltbundesamt damit das Land nur mit einer Erneuerung verschiedener Technologien erreichen kann.

    2. Ich hab jetzt keine genauen Zahlen, aber das mit dem Gewicht eines Autos spielt rein physikalisch keine so große Rolle mehr, wenn der Strom beim Bremsen wieder gespeichert werden kann. Das funktioniert bei Elektroautos, bei Benzinautos nur ansatzweise bei den Hybridvarianten.

      1. Rekuperation ist vor allem ein großer Hype, ohne den man heute kein E-Auto mehr verkaufen kann. Es kommt sehr darauf an welches Strecke man fährt. In der Stadt wo man bremsen muss bringt Rekuperation ca. 15–20%. Auf Landstraßen und der Autobahn ist es dagegen vollkommen kontraproduktiv. Vor allem, wenn die Rekuperation über das Gaspedal gesteuert wird. Jedes mal, wenn man vom Pedal geht oder nur weniger Gas gibt entnimmt man dem Auto kostbare kinetische Energie und speist sie mit hohen Verlusten zurück in die Batterie. Die effizienteste Art die Energie zu nutzen ist das Rollen.
        Ich meine im Smart und im SLS AMG kann man einstellen, dass die Autos segeln, wenn man vom Gas geht.

  5. Nörgelt ruhig weite für eine bessere Welt…
    Solange der Liter Diesel hier rund 1€ kostet ändert sich gar nix.
    Nicht die Firmen sind schuld sondern die Verbraucher, die nicht bereit sind auch nur einen Euro mehr für für einen ökoaspekt zu zahlen.

    1. 1Liter Sprit hat ca. 10kwh! 1kwh Stromkostet aber ca. 30 Cent. es wird also auch von der Steuer her fehlgesteuert!

  6. Meine Frage ist, wieso sollte ein Sportwagenhersteller wie Porsche in den Markt zusätzlich vorstoßen?
    Tesla ist ein hart zu knackender Brocken.
    Das Sportwagensegment ist klein und die Fahrzeugpreise hoch.
    Es gibt natürlich Klein und Kleinstwagen von Franzosen und Japanern, den i3 von BMW etc., aber deren Reichweiten sind ein Witz und mit der oft anfallenden Batteriemiete ist der Preisvorteil zum Diesel oft auch dahin.
    Was fehlt ist Mittelklasse alá 3er BMW oder Mercedes C-Klasse mit vertretbarer Reichweite. Da seh ich dann doch die Premiumhersteller wie VW, Audi, Mercedes und BMW in der Pflicht das Ganze der Masse zugänglich zu machen. Opel wird das ganze leider nicht so schnell umsetzen, da dort der Mutterkonzern ziemlich Kopflos mit den aufgekauften Unternehmen wirtschaftet.
    Natürlich wurden in der Vergangenheit und werden auch heute die Sportwagensegmente der Hersteller genutzt um hochpreisige Technologien einzuführen und zu testen. Aber wie bereits geschrieben stellt Tesla seine Patente ja zur Verfügung auf die man aufbauen kann.

    1. Gute Frage. Und das muss jedes Unternehmen für sich selbst beantworten. Für Porsche würde ich auf alle Fälle die Leistungsdaten als Argument heranziehen. Ein Tesla Model S das in der Mehrheit der Leistungsdaten die Porsche Modelle übertrifft sollte das zur Priorität machen. Man will doch nicht von einer Limousine in der selben Preisklasse seine Sportwagen abgehängt sehen?
      Für die anderen Hersteller gilt das selbstverständlich genauso.

      Was die Mittelklassewagen betrifft: das stimmt, dort muss das hin. Aber neue Technologien beginnen oft in der höheren Preisklasse, bevor sie in der unteren Preisklasse ankommen. Elektrische Fensterheber und andere Annehmlichkeiten gab’s zuerst im oberen Preissegment. Aus technischer Sicht macht das bei Elektrofahrzeugen auch Sinn. Die Batterie für eine ausreichende Reichweite muss momentan noch eine gewisse Größe vorweisen. Aber die Erfahrung die man nun beim Model S sammelt fließt in die Entwicklung kompakterer Batterien für eine Mittelklasse ein. Die Gigafactory 1 in Reno, Nevada zeigt davon, dass Tesla sich darauf vorbereitet. Fachliches und Erfahrungswissen um Batterien ist bei Tesla die Kernkompetenz, bei anderen Herstellern ein unterbesetztes Randthema. BMW hat gerade mal eine Handvoll Leute für ihre i-Serie. Als viel wichtiger werden bei denen allen nach wie vor – wie und warum ist im Beitrag oben beschrieben – die Experten bei den Benzin/Dieselmotoren angesehen. Nur ist das ein bald nicht mehr gefragtes Wissen. Genauso wie die Pferdezucht weniger wichtig wurde, als die Autos daher kamen.

  7. Wieso soll das Thema E-Auto Porsche anpacken?
    Ist es nicht an der Zeit die Fahrzeuge der Masse zugänglich zu machen? Wieso nimmt sich nicht der Mutterkonzern mit dem Passat oder dem Audi A4/A6 an?
    Ein Mittelklassewagen mit ordentlicher Reichweite! Das wird doch mit den Patenten die von Tesla zur Verfügung gestellt wurden möglich sein und die reichweiten bei geringerer Leistung auch mehr als 500km betragen.
    Dann könnten so manche Firmen ihre Fahrzeuge umstellen und es wäre ein großer Schritt getan.

  8. Diese Artikel ist dann doch sehr einseitig optimistisch, geradezu euphorisch Richtung SV Kultur gemünzt. Aber bei dem passenden beworbenen Buch dazu, wohl auch nicht stark verwunderlich. Etwas mehr Objektivität hätte nicht geschadet.

    Ich bin großer Tesla bzw. Elon Musk Fan und habe die Vergleiche mit Nokia und Kodak schon einige male gelesen, finde es dennoch nicht ganz passend. Die Automobilindustrie ist lange nicht so schnelllebig wie der Smartphone Markt oder die Digitalfotografie. Autos haben eine deutliche längere Haltedauer und VW, BMW, Mercedes sind dann doch noch mal andere Hausnummern als Nokia.

    Während Tesla mit dem Model S ein extrem beeindruckendes Fahrzeug gebaut hat, so muss auch klar sein, dass es ihre einzige Chance war um weltweit überhaupt wahrgenommen zu werden. Ein weiteres ödes Hybridfahrzeug hätte vermutlich niemanden interessiert, daher musste eine radikale („Disruption“ yay) Idee her die vermutlich noch etwas vor Ihrer Zeit ist. Tesla selbst hatte auch einige Nahtod Erfahrungen und mit Glück am Ende überlebt und nun großen medialen Erfolg, wirtschaftlich sind sie vergleichen mit den deutschen Konzernen allerdings ein Zwerg, allein der BMW i3 verkauft sich hierzulande deutlich besser.
    Die Infrastruktur für massentaugliche EV ist noch nicht vorhanden, die Effizienz (auch CO2 Ausstoss, solange unsere Energie nicht aus 100% sauberen Quellen kommt) und Reichweite eines Diesels ist kaum zu schlagen und ich denke auch nicht das sich Porsche vor einer schweren Limousine verstecken muss. Ein richtiger Sportwagen ist der Tesla nunmal nicht, auch wenn er schnell geradeaus fahren kann, so sind die Fahrdynamischen Fähigkeiten doch begrenzt und bei Höchstgeschwindigkeit hat er schnell mit thermalen Problem zu kämpfen.

    Hybrid ist erstmal die Zukunft, bzw. EV in Großstädten und hier hat BMW schon einiges geleistet und auch die VAG schläft nicht.
    Das Hauptproblem ist, dass EV only beim Kunden noch kaum auf Nachfrage stösst, da noch nicht praktikabel genug und es gegenüber den herkömmlichen Technologien wenig Vorteile bietet, wenn man von kurzzeitigen Beschleunigungsorgien absieht. Das wird sich sicherlich noch ändern, trotzdem sind die großen Konzerne am Ball und auch in 2-3 Jahren noch nicht zu spät dran. Darauf sollten wir jedenfalls hoffen, denn unsere größten Arbeitgeber bilden auch das Rückgrat unserer Wirtschaft und wir sollten versuchen nicht nur die US Medien nachzuplappern die „Dieselgate“ fern jeglicher Relation zur Realität aufblasen um den deutschen Konzernen eine mitzugeben.

    1. Ich glaube dass der Bedarf sehr wohl da ist, aber von den Automachern nur halbherzig angegangen wird. Man kriegt doch fast nur scheußliche Ungetüme mit Leistungsdaten, die nur auf dem Papier schön sind angeboten. Dann vernachlässigt man die Infrastruktur, redet sich dabei auf die Energieanbieter raus, kocht sein eigenes Süppchen mit Standards, und wartet bis die Regierung alles zahlt. Und dann verweist man auf die Kunden, die Elektrofahrzeuge angeblich nicht wollen. No na, mit so einer Lustlosigkeit bei deutschen Automachern, denen es zu gut geht.

      Der Fokus dieser Seite ist klarerweise auf dem Silicon Valley, aber es gibt andere Anbieter, die da weiter sind. Vom Nissan Leaf wurden bis dato 200.000 Stück verkauft. Honda- und Toyota-Hybride fahren seit Jahren in großen Stückzahlen herum. Und selbst der Chevrolet Volt hat seine Erfolge. Die anderen Automacher bauen da Erfahrung und Kompetenz in Batterietechnologie auf, die deutschen Autobauern bis dato fehlt. Dafür können sie alles Diesel, inklusive Schummelsoftware (ok, ich höre schon wieder auf zu polemisieren).

    2. „Effizienz eines Verbrenners ist kaum zu schlagen“???? bitte noch mal nachlesen! ein Tesla braucht so 20-30 kwh auf 100km. 1Liter Sprit hat ca. 10kwh Energie! selbst mit dem heutigen Energiemix ist der CO2 Ausstoß vergleichbar mit Verbrennern( wobei hier die Herstellung von Tankstellensprit nicht berücksichtigt ist! bei der Stromerzeugung wird dafür nicht berücksichtigt, daß die Abwärme hier zur Fernwärme genutzt werden kann!) und das schöne dabei: wenn der Strommix besser wird, nutzen dies auch die Bestands-eAutos! sehen Sie mal das Kasperltheater bei den Verbrennern an, vom Kaltstartregler bis zu den Umweltzonen!!!???

      1. Effizienz war in diesem Fall eher gemünzt auf: Mit einer vollen Ladung Energie die weiteste Strecke zurücklegen. Mit einem modernen Diesel Mittelklassewagen kann man heutzutage immerhin über 1000Km zurücklegen, davon sind die modernen Batterieleistungen noch weit entfernt, auch wenn Kosten/Nutzen Effizienz sicherlich für den Elektroantrieb spricht.
        Was CO2 angeht, so ist das ausgestossene CO2 zur Herstellung der Batterie beim Model S auch noch beträchtlich. Da muss man erstmal einige Zehntausend KM fahren bis man das wieder drin hat, aber auch das erledigt sich mit erneuerbaren Energien irgendwann hoffentlich.
        Don’t get me wrong, bin auch großer E-Mobility Fan.

  9. Wichtig, ist tatsächlich, dass der Wille zur Elektromobilität auch vorhandenen ist: Die Deutsche Post baut mittlerweile ihre Elektro Scooter selbst, weil bisher keiner der bekannten Kfz Hersteller eine (überzeugende) Idee von einem Zustellfahrzeug mit Elektroantrieb hatte. Und das ist in der Tat ignorant, immerhin besitzt die Post in Deutschland die größte Fahzeugflotte.

  10. ein Punkt zu den Leistungsdaten:
    Ich bin in der glücklichen Lage Porsche Sportwagen und den P85D direkt vergleichen zu können, daher ein paar Anmerkungen:

    Ja, der Model S spurtet schneller.
    Aber nur ein oder zweimal, dann ist Schluss mit der Beschleunigung.

    Porsche will mit dem Mission E einen Sportwagen bauen der den Sprint auch immer wieder schafft, bei dem IMMER Leistung kommt wenn man nach der Kurve aufs Gaspedal tritt. Genau das ist was Sportwagen ausmacht und bei Tesla eben nicht gegeben, hier kommt SEHR schnell der rote Limiter in den Tacho und die Leistung wird stark beschränkt da die hohen Ströme beim Spurt der Batterie und der Leistungselektronik einiges mehr abverlangen als vogesehen war. Der Insane Mode im Tesla ist ein reiner Gimmick der den Nachbarn ein oder zweimal gezeigt wird, dann fährt man das Auto schön zurück zum laden in die Garage.
    Macht Laune und ist immer wieder toll, aber eben keine Sportwagencharakteristik.

    Sollte man wissen wenn man den Model S schon mal gefahren ist und die Info von Porsche gelesen hat, leider schlecht recherchiert…..

    Aber die Frage bleibt ob es zeitlich reicht, da stimme ich zu.
    Es bleibt spannend 🙂

    1. Danke für die Ausführung und mir ist das schon klar. Nur Tesla hat halt heute schon etwas, Porsche nix. Und Porsche muss das mit dem Mission E mal beweisen. Bis dahin hat Tesla vermutlich einiges verbessert.

      Porsche hat sicherlich die Expertise wie man einen Sportwagen baut, aber es werden hier ja auch ein zukünftiger Sportwagen mit einer bereits existierenden Limousine verglichen, die nicht als Sportwagen designt wurde und trotzdem Porsche alt aussehen lässt. Alleine das muss Porsche eigentlich schon mächtig ärgern und sollte sie anspornen.

      Aufregende Zeiten, finde ich…

    2. Ich frage mich wie Porsche das schaffen will das dieser Sprint immer und immer wieder da sein soll?
      Allein schon von der Physik her wird das nicht wirklich funktionieren denn

      1. Wird der Akku bei solchen Beschleunigungsorgien sehr warm und das muß vor dem nächsten größeren Schub erstmal wieder heruntergekühlt werden. Ohne dieser Kühlungsphase würde man den Akku irreparabel schädigen.

      2. Bricht der Akku kurz nach solchen Belastungen kurzzeitig erstmal zusammen. (Davon merkt man im allgemeinen nichts, ist aber so)

      Tesla macht also in Sachen Lebenserhaltung der Akkus alles richtig.

      Die Frage ob es zeitlich reichen wird was Porsche da vor hat kann ich eigentlich nur mit einem klaren Nein beantworten. Der Zug ist für die deutschen Autohersteller abgefahren, die haben es einfach versäumt auf einer Innovationswelle mit zu schwimmen und das wird sich früher oder später fürchterlich rächen.
      In Anspielung auf einen Post weiter oben…..
      Der Markt bereits von ausländischen Herstellern gemolken.

  11. Blickwinkel:
    Welcher Mensch ist Elon Musk, wer sind die Leute die die Technologie und das Fahrzeug erfunden haben und wer welche diese bauen?
    Welcher Mensch ist Porsche wer sind die Leute die die Porsche und das Fahrzeug erfunden haben und wer dieses bauen?

    Was ist Ihr Zugang Motivation und Vision.
    Es gibt da grundlegende Unterschiede die nichts mit Beschleunigungswerten zu tun haben.

    Beide können erfolgreich sein. Hört nicht nur hin was Sie sagen sondern wie Sie es sagen. Die Augen zum Beispiel.

    Herr Musk hat eine Initialzündung auf hoher Automotive Ebene gelegt, auch er und sein Team haben eine beträchtlichen Aufwand. Ein Konzern wie VW-Porsche der „alles“ hat kann Sich nur selbst zu Fall bringen. (und die Herren machen die ersten Schritte in diese Richtung).

    Am Ende ist es eine Frage der Kultur wie welche Vorgangsweise mit der Anderen kann oder überlegen sein wird.

    Außen vor, zum Thema Automobilbranche, ist welchen Zugang wähle ich, auch ist der Machtkampf basierend auf Öl ein weiterer Faktor.

    So oder so ähnlich ist es aber in jeder Branche, Software Hardware, Handwerk ….

    Ein Plan von mir ist es ein elektro Auto zu bauen, (da ist, etwas mehr laufen zu gehen doch leichter umsetzbar, macht es aber mehr Spaß ? )

    Innovation besteht aus Idee Umsetzung Veränderung (Erfolg) alle drei zu durchsteigen ist der Traum eines Innovation-Visionär „Innovisionär“ .
    Erfolg wird von dem bestimmt der diesem Messeinheiten zuordnet , und jeder kann das …

    Posit Neu Jahr 2016

  12. Wenn man länger im SV ist bekommt man diesen Blick auf Innovationen, und ja hier haben die Amerikaner mal etwas gebaut das nicht nur auf Grund guten Marketings funktioniert sondern sich auch gut fährt.

    Viel entscheidender bei der Diskussion ist jedoch die Frage, wo soll es eigentlich hingehen ?

    Und diese Frage liefert warscheinlich auch vielen die Antwort darauf warum die deutschen Premiumhersteller bisher kein direktes Konkurrenzmodel geliefert haben. Antriebe sind nicht entscheidend. Es geht hier darum das sich die Deutschenhersteller als Mobilitätsdienstleister positionieren, und das Verkaufsmodell ein anderes ist. Driving Assistants werden dazu führen das die Mehrheit sich nur noch für einen Dienstleister entscheidet und dann jedes Model von diesem nutzen kann, ähnlich wie es mit drivenow bereits angeboten wird.

    Ob es sich dann um einen Diesel, e drive Model handelt interessiert den Kunden nicht. Und entscheidend für den Erfolg in dieser Industrie ist die Masse, und da haben die Deutschen einen klaren Vorteil. Um hier Konkurrenzfähig zu sein braucht es mehr als die zwei Modelle die die Amerikaner bisher anbieten, und das zweite ist nicht mal im Verkauf verfügbar.

    Es wird auch weiterhin etwas für Kunden geben die sich nicht für dieses Verkaufsmodell eines Mobilitätsdienstleisters begeistern können, aber auch für die wird es nicht wichtig sein ob es ein edrive ist, sondern das sie selber fahren

    Beim nächsten Mal die Herren Fragen die sich damit beschäftigen, Luca und die anderen von den Deutschen Premiumherstellern sind immer wieder bei GABA events in Palo Alto zu treffen und beantworten die Fragen zu diesem Thema sehr offen

    Und sich immer fragen warum Unternehmen Dinge entscheiden, die deutschen Hersteller definieren Innovation und Qualität, um hier etwas zu bewegen braucht es mehr als das was SV bisher anbietet

    1. Guter Punkt. Alternative Antriebe sind nur eine Seite, wo deutsche (und andere) Automobilproduzenten Änderungen ausgesetzt sind. Mit autonomen Fahrzeugen und Sharing Modellen kommen zwei weitere. Alleine sind sie schon disruptiv genug, aber in Kombination – eine selbstfahrendes, elektrisches Uberfahrzeug beispielsweise – kommen soviele Disruptionen für Gemeinden, Hersteller, Versicherungen etc. dass es ausgesprochen spannend wird. Es werden weniger Fahrzeuge, weniger Infrastruktur (Parkplätze, Verkehrszeichen, Straßen) gebraucht, ganze Unternehmensbereiche verlieren Einkünfte (Versicherungen, Strafzettel) oder verschwinden (Taxifahrer, Fernfahrer), gleichzeitig werden Bevölkerungsgruppen mobil, die es heute nicht sind: Kinder, Blinde, Alte. Die gesellschaftlichen Auswirkungen sind enorm.

      In allen diesen Bereichen kommen Startups und mit praller Kriegskasse ausgestattete innovative Unternehmen wie Apple und Google (und nicht nur aus dem Silicon Valley: u.a. chinesische Unternehmen mischen da auch mit), dass einem fast Angst und bange wird um die deutschen Automobilhersteller und man Mitleid bekommt.

      Nur dann erinnert man sich an den Abgasskandal, die Arroganz, die Überheblichkeit, die aktiven Versuche Emissionsgrenzwerte zu blockieren, die halbherzigen Versuche nur das Minimum zu erfüllen, und man freut sich auf die Neueinsteiger die etwas anpacken und verändern wollen und deutsche Hersteller und andere unter Zugzwang setzen.

      Obwohl auch deutsche Hersteller mitzumischen versuchen und ihre Testreihen haben von Carsharing, myTaxi, Hybridfahrzeuge und so, sie sind alle nur halbherzig und für die Imagepflege gedacht.

      1. Was autonomes fahren angeht sind die deutschen Hersteller aber ebenfalls am Ball und imo. mindestens auf der Höhe von Tesla wenn auch in der Endkundenversion etwas konservativer eingestellt. Da es mittlerweile auch einige Videos im Netz gibt wo man sieht wie der Tesla Autopilot ohne manuelles eingreifen einen Unfall verursacht hätte, sicherlich aktuell noch eine gute Vorgehensweise. Neue E-Klasse vorgestellt auf der CES 2016: https://www.facebook.com/RobertScoble/videos/10153819846684655

        Was Car-Sharing angeht sind die in Deutschland führenden Startups Drivenow und Car2Go von BMW sowie Mercedes unterstützt und funktionieren in Ballungsräumen wie hier in Berlin sehr gut. Audi experimentiert mit Silvercar afaik derzeit nur in den Staaten, aber auch da passiert etwas.

        Was den deutschen Herstellen für autonomes Fahren noch fehlt ist wohl eine mächtiges Cloud-Machine-Learning Netzwerk wie es Google zur Verfügung hat, aber da viele der Hersteller auch bereits mit Nividias neuem Drive PX2 experimentieren bin ich mir sicher das dieser Markt nicht unterschätzt wird. Kann mir allerdings auch vorstellen, dass die Hauptmotivation für die Assistenzsysteme bei den deutschen derzeit noch die potentielle Umsatzsteigerung durch teure Optionen ist.

      2. @kayoone Na ja, was ich sehe und von den Leuten bei den Firmen verstehe, sind die Deutschen hintennach. Google ist weit voraus, dann folgt Delphi mit Abstand. Tesla hat funktionsmässig nur wenig mehr als Mercedes, aber die haben das wovon Mercedes spricht dass es nächstes oder übernächstes Jahr in die E-Klasse kommt, bereits heute bei zehntausenden Autos auf der Strasse. Live. Bei Endkunden. Und die berichten nun ihre Daten zurück, was alles besser werden lässt. Mercedes hat eine Handvoll Autos und testet das noch alles im lab und selbst und sammelt so sehr langsam Erfahrung.

        Was das Mercedes-Video angeht, dass Du da gepostet hast, ist mehr oder weniger wenig mehr als eine Kamera die Dich auf Spur hält und Tempo anpasst.
        Sieh auch genau wo diese Autos fahren in den Videos: Autobahn oder Landstrasse ohne Gegenverker, Fußgänger oder sonstige andere Hindernisse.
        Den Deutschen fehlte eine Map-Lösung und selbst mit HERE dass sie gerade gekauft haben fehlen noch die Details an denen Google schon lange lange gearbeitet hat.

        Weiters fährt Google jede Woche 16,000 Kilometer mit seine Autos in Stadtverkehr (in Mountan View, Palo Alto, Los Altos), und ich habe die Anzahl an Fahrzeugen in deren Zentrale gesehen. Das waren locker 30 selbst-fahrende Fahrzeuge. Die haben damit massiv Daten gesammelt und sammeln weiterhin, und das muss man, weil das Auto nun Situationen lernen muss. Beispielsweise wie Chris Urmson geschildert hat mit der Oma im elektrischen Rollstuhl die eine Entenfamilie in der Mitter der Strasse jagt.

        Was Carsharing betrifft: habe die noch nicht erlebt, aber hier gilt der Netzwerkeffekt und wie schnell der erreicht werden kann. Da sind Lyft und Uber halt viel besser ausgestattet – was nicht automatisch heisst dass sie in allen Märkte auch gewinnen werden, vor allem wenn man ihnen die ganze Kraft der eigenen Gesetze entgegen wirft.

  13. Der letzte Mensch der einen Führerschein machen wird ist schon geboren.

    Elon Musk hat gerade seine Prognose nach vorne verschoben und ist jetzt überzeugt, dass innerhalb von 3 Jahren völlig autonome Autos auf den Strassen fahren werden. Die sind schon sicherer als der Durchschnittsfahrer und werden exponentiell besser. Ganz schnell wirst Du dann bald viel mehr Versicherung zahlen wenn Du selber fahren willst. Kurz darauf dürfen sich die Porschefahrer nur noch auf dem Hockenheim- oder Nürburgring austoben.

    Es macht dann keinen Sinn mehr ein eigenes Fahrzeug zu besitzen. Du sagst Deinem Handy wo do hin möchtest und noch bevor Du am Strassenrand bist, steht ein Fahrzeug bereit, dass Dich sicher und flott dahin bringt, wo Du hin möchtest.

    Die Leistungswichserei geht mir so auf den Geist. Ich könnte locker auf 50 von den 200 PS die mein A3 hat verzichten. Würde gerne das einfachere Benzin tanken, aber leider fängt dann der Motor an zu klopfen 🙁

    2.8 Secunden von 0-100km/h brauchen wir so sehr wie ein Loch im Kopf. Damit diese Leistungswahnsinn umgesetzt werden kann, muss das Auto schwer sein, das macht es unnoetig teuer und braucht viel mehr Energie als nötig wäre, um uns durch die Gegend zu schaukeln.

    Die Zukunft des Automobiles sieht viel mehr wie die Autos von Google aus, klein leicht und schnell genug um ohne Probleme von A nach B zu bringen.

    Es wird welche geben in denen man schlafen kann, für die langen Strecken, um die Oma im Schwarzwald zu besuchen.

    Meine Prognose ist, dass die meisten Fahrzeuge geschlossene Motorräder sein werden, die mit einem Gyroskop aufrecht gehalten werden. Das macht den meisten Sinn in Sachen Aerodynamik und der maximalen Ausnutzung der Strassenkapazität.

    Es wird keinen Sinn machen sein eigenes Auto zu besitzen. Die Garage wird endlich einem Bastelraum Platz machen.

    1 Autonomes auto das rund um die Uhr fährt kann so zwischen 7-10 heutige Autos ersetzen. Die Google Autos oder equivalent werden auch nicht im Hochpreis Segment angesiedelt sein. Es wird einen Boom geben von selbst fahrenden Autos, aber wenn die Welt damit ausgestattet ist, wird es hart werden für die Automobilindustrie, da schliesse ich Tesla mit ein.

    Nicht nur für die Automobil Industry, wir müssen uns auch überlegen, was wir mit all den Leuten machen, die im Moment mit Autofahren Ihr Brot verdienen.

    Eine Lösung wäre Basic Innovation Income https://medium.com/@finnern/what-would-you-improve-if-your-basic-needs-were-met-75470f348883#.s1efbxdd0

    Aber da Hilft, jedenfalls im Moment, die Silicon Valley Mentalität auch nicht wirklich weiter. Viele werden super reich, aber trotzdem kriegt San Francisco Ihr Obdachlosen Problem nicht in den Griff.

    Ich kann jedenfalls das neue Buch von Douglas Rushkoff kaum erwarten: Throwing a Rock at the Google Bus. http://www.rushkoff.com/

  14. Warum Deutschland auch so hinten her ist, liegt, meines Erachtens, an den fehlenden Tempolimits auf Autobahnen. Diese „Raser-Mentalität“ ist dermaßen verankert in den Deutschen Köpfen. Ein „gutes“ Auto muss 250 gehen, man muss jederzeit bereit sein, den anderen abzuhängen, schneller zu sein.

    ich fahre selbst ein Model S und das Auto ist absolute Klasse. In Österreich lebend, brauch ich mich nicht beweisen, damit 220 zu fahren. In Deutschland wohl schon, und naja, bei solchen Geschwindigkeiten überwiegen die Nachteile, dass dann der Akku schnell leer ist. Und getankt ist nun mal schneller als geladen, noch. Jedenfalls kämpft man in Deutschland mit der Einstellung: das ist ein Rennwagen und du kannst damit keine Rennen fahren auf den Deutschen Autobahnen. Nun, wenn Audi oder Porsche solch ein Auto wie ein Model S schon herausgebracht hätten, gäbe es die gleichen „Probleme“ und das wäre wohl schlecht fürs Image. Jetzt kämpfen die um ein Auto mit „echten 500 km Reichweite bei Deutscher Autobahngeschwindigkeit“ – Gut, dazu braucht es einen sagen wir mal 150 kWh-Akku. Der ist derzeit zu schwer, egal ob im Tesla oder im Porsche.

    So schiebt man es raus, bis ein „Raser“-Wagen mit 500 km möglich ist, aber dann ist es wiederum zu spät, weil solche Akkus dann wohl auch schon im Tesla sein werden. Nur hat Tesla dann 10 Jahre und 500.000 Autos Erfahrung voraus, während Porsche ein paar Sonderanfertigungen einer E-Mission um EUR 250.000,00 produziert, mit Gestensteuerung, toll, die kann ich bald im Suzuki Swift haben, mit Induktivem Laden, toll, bringt nur nichts, …

  15. Interessant diese Diskussion 5 Monate später nochmal zu lesen.
    Im Gesamtbild stehen innovative Mobilitätskonzepte deutlich über der Art des Antriebskonzepts.
    Das deutsche Innovationsproblem (bzw. dessen Nicht-Existenz) erläutert sich da ein Stück weit über die Scheuklappen des Beitrags, der nicht sehen mag, dass BMW, Mercedes (und auf Sicht wahrscheinlich auch Porsche) tatsächlich ganz vorne mit dabei sind in Sachen verknüpfte Mobilität.
    Was Tesla noch beweisen muß ist die Fähigkeit, ein ganzheitliches Mobilitätskonzept anzubieten, das über das (prähistorische) Verständnis vom Auto als Transportkutsche und Sattelhalter hinaus geht.

    Es gibt Tage, an denen ich 600PS spüren will und Tage, an denen ich 300l mehr Stauraum plus Anhängerkupplung brauche. Und es wäre überraschend, wenn es 2020 noch notwendig wäre, dafür 2 Autos zu besitzen.

    Von der Antwort auf diese Frage ist Tesla weiter entfernt als jeder deutsche Hersteller, weshalb ich mich frage, ob es bei all der Unkerei über betriebsblindes Führungspersonal nicht passender gewesen wäre, sich mit aktuellen Entwicklungen zu beschäftigen.

    1. Der Artikel behandelt nur das Antriebssystem. Ich hätte auch viel zu selbstfahrenden Autos sprechen können (und das tat ich später in größerer Ausführlichkeit) wo Deutschland weit hinten nach ist. Und ich schreibe dieses Post gerade aus dem Computer History Museum in Mountain View, unweit der Google-Zentrale. Dem Museum hat Google eines seiner 3 dutzend neuen selbstfahrenden Minicars als Ausstellungsstück bereitgestellt. Google alleine hat 57 selbstfahrende Fahrzeuge auf den Straßen mit bereits 2 Millionen abgespulten autonomen Kilometer auf den Straßen.
      Connected Cars und so ließe sich auch viel sagen. Und ja, deutsche Autobauer spielen da vorne mit. Auch im Sharing Model sind sie dabei, aber viel verhaltener. BMW hat sicher sehr viel Innovation mit dem i3 gezeigt, das ist nicht zu verleugnen. Aber Innovation in Deutschland wird nach wie vor zu oft auf technologische Innovation reduziert. Deshalb verstehen Unternehmen wie Porsche eben nicht was Tesla hier wirklich macht. Innovation bei Tesla auf den Antriebsstrang zu reduzieren bedeutet Tesla nicht zu verstehen. Und eben ganz überrascht sein, wenn in einer Woche 400.000 Vorbestellungen für ein Fahrzeug vorliegen, das es noch gar nicht auf den Straßen gibt.

      1. Wer Autobauer als Hersteller betrachtet verkennt den bereits stattfindenden Wandel auf Vorstandsebenen. Alte Paradigmen, die auf dem physischen Besitz eines Fahrzeugs basieren sind längst im Umbruch und der jüngste Crowdfunding-Ansatz von Tesla, um 400.000 Fahrzeuge physisch zu verkaufen, statt auf moderne Mobilitätskonzepte zu setzen könnte ein Indikator sein, dass das Valley hier deutlich altmodischer denkt, als die hiesige Ingenieurslandschaft.

        Natürlich ist Google führend im Bereich self-driving, weil der Entwicklungsapparat hier Zugriff auf den weltweit größten Datensatz hat. Trotzdem halte ich es für falsch deutschen Autoentwicklern unter Berufung auf Google’s Marktführerschaft zu geringe Innovationsdynamik zu unterstellen, bzw. Porsche Unverständnis bzgl. der Mechaniken bei Tesla zu unterstellen.

        eMobility ist halt nach wie vor kein USP – möglicherweise hat das vor allem Porsche besonders gut verstanden. 🙂

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